Die Kirche in Siemerode

1732/33

wurde die Wehrkirche bis auf den Turm abgetragen und auf dem alten Fundament die neue Kirche im barocken Stil errichtet.

1735

wurde die Pfarrkirche geweiht.

1827

das Turmportal mit der Jahreszahl 1827 ist eine spätere Zutat

07. April

1945

vier Bomben werden durch ein amerikanisches Kampfflugzeug abgeworfen, eine davon fiel direkt neben den Turm und riss diesen vom Kirchenschiff; die kostbare Innenausstattung blieb unversehrt, den Rest der Kirche mussten die Siemeröder jedoch abreißen

1946

wird der Grundstein für den Turmneubau und die Kirchenschifferweiterung gelegt.
Die Bauzeit erstreckte sich infolge der außerordentlichen Engpässe bei der Beschaffung der notwendigen Baumaterialien über 12 Jahre; die Türme entstanden erst 1957.

1950

1959





1986 – 1992
1992

1987

im Jubiläumsjahr konnte die Kirche durch Bischof Johannes Baptist Dietz aus Fulda eingeweiht werden
wurden der St. Nikolaus-Glocke von 1522 und der 1920 gestifteten Glocke zwei Glocken hinzugefügt – gestiftet von der Interessengemeinschaft Wald – mit den Widmungen:
„Im Gedenken unserer lb. Gefallenen der Weltkriege
1914-1918 und 1939-1945“ und „SANCTA MARIA, Läute der Kirche die Freiheit, unserem Volke die Einheit, der Welt den Frieden“
umfangreiche Sanierungen,
Festwoche zur Beendigung der Sanierungsarbeiten der Kirche – 1. Mai - Altarweihe
Einbau der neuen Fenster und im November 1997 erklingt die neue Orgel zum ersten Mal

1994

die Kirchentürme werden saniert; die Kupferdächer werden gänzlich neu eingedeckt

Okt. 1997

die Kirchtürme werden zum ersten Mal nachts angestrahlt.

Architektur

Architekt unbekannt.

Dreischiffige basilikale Anlage mit dreiseitigem Chorschluss und mächtiger eingezogener Doppelturmanlage im Westen. Bedeutendes barockes Westportal aus dem 18. Jahrhundert, Von der Denkmalpflege wurde 1950 das sogenannte „Schäfertor“ des Klosters Teistungenburg übereignet. Es dient als Hauptportal. (1724 war es beim Neuaufbau des Klosters Teistungenburg als Torbogen um Wirtschaftshof errichtet worden) Das Portal ist rundbogig in tiefem Gewände und wird von Säulen gerahmt. In dem Volutengiebel (die Dekorationsform der Einrollung) steht die Figur des heiligen Nikolaus.


Inneres


Das Innere der Kirche ist von großzügigen Proportionen, die flach gedeckten Seitenschiffe durch Pfeiler vom Mittelschiff geschieden. Das Mittelschiff überspannt durch eine bemalte Holztonne, ca. 1740, 1952 restauriert . Zuge des Wiederaufbaus fand die geborgene Langhausdecke Wiederverwendung. Im zentralen Spiegel die Marienkrönung, flankiert von „Mariä Verkündung“ und „Maria Königin aller Heiligen“ In den seitlichen Feldern Medaillons der vier Evangelisten Die barocke Deckenmalerei lässt in Schmuck und Gliederung Bezüge zu gleichzeitig im Eichsfeld entstandenen barocken Prunkräumen erkennen.
Hochaltar und Kanzel aus der Zeit um 1700. Vor der Altarwand Kreuzigungsgruppe, bei der das bemalte Altarblatt von weiß gefassten Skulpturen flankiert wird. In der Bekrönung Gemälde eines Bischofs, über dem gesprengten Giebel Figuren von Petrus und Paulus. 1991/92 wurde der Hochaltar in alter Pracht saniert und 1992 durch Bischof Wanke geweiht.

Die aus dem Zisterzienserkloster Anrode bemalte Kassettendecke in der Turmvorhalle stammt von 1656, restauriert 1990/91. Erhabene Stege unterteilen die Malerei in ein ein zentrales quadratisches Feld. Im Mittelfeld ein von einem Nimbus (Strahlenkranz) umschlossener Tondo (Gemälde in Rundform). Darin in szenischer Darstellung die Trinität: links Christus, in der Mitte über dem von Engeln getragenen Kreuz und dem Schweißtuch einer Taube als Symbol des Hl. Geistes, rechts Gottvater. In den Kassetten die zwölf Apostel.
(Die gesamten Aufzeichnungen zur Kirche – Architektur – Innenausstattung stammen aus: „Die Dorfkirchen im LK Eichsfeld“ –Verlag: F.W. Cordier, Heiligenst., „Kirchliche Kunst im Eichsfeld“ – Mecke Druck und Verlag Duderstadt) und aus verschiedenen Aufzeichnungen zur Chronik und Tageszeitungen, sowie einer Zuarbeit des Pfarrers, Herrn Beykirch von Siemerode )

Hl. Nikolaus spätgotische Figur 2. Hälfte des 15 Jh.
Es wird behauptet: „Er ist der schönste Nikolaus der Welt“

Im November 1997 erklang die neue Orgel das erste Mal.
Sie wurde in Stadtilm gebaut

An der Südostwand Mittelschrein eines geschnitzten Flügelaltars aus dem 16. Jh. Darin Relief der hl. Anna Selbdritt und hl. Sippe
Marienaltar an der Nordostwand

Die Magdalenenkapelle liegt in der Ortsmitte an der Verbindungsstraße von Heiligenstadt bis Göttingen.
Die Magdalenenkapelle wurde 1703 – 1706 anstelle einer Magdalenen-Klus durch den Churfürsten, Mainzer Hofrath, Theodor von Steinmetz erbaut.
Unter der Kapelle befindet sich eine Krypta mit den Gebeinen von 8 Familienmitgliedern derer von Steinmetzen.
1615 wurde zur Erinnerung an die Rückkehr zum alten Glauben die Magdalenen- oder Lilienprozession eingeführt, verbunden mit einem ähnlich dem Fronleichnamsfest gestalteten Spiel.
„Auf den Sonntag vor Magdalena ist zu Siemerode in der im orth liegenden Capell ein feierlicher Gottesdienst, dabey Wallfahrt und ablaß. Der Gottesdienst besteht in ambt und predigt und werde anbey noch in gedachter Capell noch 4 bis 5mal auch noch mehrere Messen gelesen“.
Die Wallfahrtstradition hörte 1825 auf.
Zur Zeit wird die Magdalenenkapelle von außen vollständig saniert.