Historie


1. Historie des Ortes von der Ersterwähnung bis zum heutigen Tage

In unserem Gebiet wurde landwirtschaftliches ungenutztes Land vor allem durch die Rodung der großen Waldgebiete urbar gemacht. Die erste Rodungsepoche fand schon um 900 ihren Abschluss, dann begann eine weitere, bei der die Orte auf die Endung – rode – entstanden sind.

1146

Urkundliche Ersterwähnung von Wingerode

1281

Wingerode wird Klosterdorf des Zisterzienserinnenklosters Beuren (1200 von Conrad von Bodenstein gegründet). Dem Kloster untertan

Das letzte Viertel des 13. Jahrhunderts brachte zwei für die weitere Entwicklung Wingerodes wichtige Entscheidungen. Die Schwäche der Zentralgewalt in Deutschland ausnutzend, begannen die Fürsten mit der Errichtung in sich geschlossener Herrschaftsgebiete. Im 13. Jh. kämpften die Erzbischöfe von Mainz mit den Landgrafen von Thüringen um den entscheidenden Einfluss auf dem Eichsfeld. Die territorialen Auseinandersetzungen endeten 1294 mit dem Erfolg des Mainzer Erzbistums, indem u.a. die Burgen Scharfenstein und Gleichenstein mit den umliegenden Dörfern von dem Grafen von Gleichen käuflich erworben wurden.
Mit dem Erwerb der Burg Scharfenstein kam Wingerode unter die Oberhoheit von Mainz und blieb somit Bestandteil dieses geistlichen Fürstentums bis zu dessen Aufhebung zu Beginn des 19. Jh..

1281

Die zweite wichtige Entscheidung fiel 1281. In diesem Jahr wurde Wingerode Klosterdorf des nahen Zisterzienserinnenklosters Beuren.
Durch eine Schenkung kam auch Wingerode in den Klosterbesitz.
Wingerode war von der Einwohnerzahl her das bedeutendste eichsfeldische Klosterdorf.

Gegen die feudalen Lasten, die den Bewohnern von Wingerode aufgebürdet waren, richtete sich der bäuerliche Klassenkampf in seinen vielfältigen Formen. Die unerträgliche Erhöhung der feudalen Verpflichtungen führten schließlich zur offenen Erhebung der Bauern im deutschen Bauernkrieg.


Die Bauern im Aufstand – Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts

Wie in allen Teilen Deutschlands reifte auch auf dem Eichsfeld eine aus den tiefen Widersprüchen der feudalen Gesellschaft resultierende revolutionäre Situation heran, der nur noch der auslösende Funke fehlte.
Eine wichtige Rolle bei der Revolutionierung der Bewohner von Wingerode spielte Heinrich Pfeiffer, ein radikaler Anhänger der Reformation Luthers. Er wirkte 1521 – 1522 als Prediger auf der Burg Scharfenstein. Pfeiffer musste schließlich die Burg verlassen
und begab sich nach Mühlhausen und wurde zu einem engen Mitarbeiter Thomas Müntzers.

1525

Der Anstoß für den Aufstand auf dem Eichsfeld ging vom nahen Mühlhausen aus. Die Bauernerhebung erfaßte Ende April die Dörfer des Südeichsfeldes und breitete sich schnell über das mittlere und nördliche Eichsfeld aus. Der Hass der Wingeröder richtete sich in besonderem Maße gegen das Kloster Beuren.

29.04.1525

Zusammen mit den Nachbardörfern stürmten sie das Kloster, kurze Zeit beteiligten sich die Wingeröder bei der Erstürmung der Burg Scharfenstein. Dem Bauernheer schlossen sich viele Wingeröder an und zogen in Richtung Heiligenstadt. Unterwegs zerstörten sie das Kloster Reifenstein, das Kloster Beuren, die Kapelle Etzelsbach.
Durch die Zerstörung der feudalen Zwingburgen waren die Bauern aus Wingerode und dem ganzen eichs-feldischen Aufstandsgebiet tatsächlich frei von drückender Ausbeutung.

10. Mai 1525

griffen die Adelsheere das 8000 Mann zählende Bauernheer bei Frankenhausen an. In dieser blutigen Schlacht, auf der Flucht und in der Gefangenschaft ließen 5000 – 6000 Mann ihr Leben.
Ein Zeugnis dieser Schlacht ist heute in Frankenhausen zu sehen – das Panoramabild von Tübke.

Mai 1525

Nach der Niederlagen der Bauern bei Frankenhausen begann die grausame Unterwerfung der Aufständi-schen durch die Fürstenheere. Die Einwohner von Wingerode mussten sich erneut unter das feudale Joch beugen.

1548

72 Herdstellen = 336 Einwohner


Glasmacher in Volsbach

Bis zu Beginn des 17. Jh. hatte sich der Ort Wingerode in den Jahrhunderten seit seiner Gründung zu einer stattlichen Siedlung entwickelt. So waren es

1610










100 Herdstellen mit 467 Einwohner.
Nördlich von Wingerode lag die Siedlung Volsbach. Heute erinnern zwei Bildtafeln und ein Gedenkstein an diesen Ort, der in der Geschichte als geschütztes Bodendenkmal eingeht.
Die zwei Bildtafel haben zur Thematik:
„Die Glashütte Volsbach“ und „Wüste Dorfstelle Volsbach – Glashütte „Vor dem Hirtengrund“
Ein Gedenkstein erinnert heute noch an das ehemalige Dorf.
      
Die Inschrift auf dem Gedenkstein lautet:
„Hin geht die Zeit, Her kommt der Tod.
O Mensch, tue Recht und fürchte Gott“ 1930 /1991
Reichliche Glasfunde weisen daraufhin, dass in Folsbach in einer Waldglashütte
Glas hergestellt worden ist.


Schrecken des Krieges

1618 – 1648












1633

Der Dreißigjährige Krieg,
der dem deutschen Volk unsägliches Leid und enorme materielle Zerstörungen brachte, ging auch an Wingerode nicht spurlos vorüber. Wie überall in Deutschland waren die Dorfbewohner den Überfällen der raubenden und mordenden Söldner schutzlos ausgeliefert.
Traurige Berühmtheit erlangten auf dem Eichsfeld die Truppen des Herzogs von Braunschweig, des „tollen Christian“. In Wingerode machten sich 2400 Söldner breit. Als sie abzogen, waren alle Lebensmittel aufgebraucht, das Vieh abgeschlachtet und die Felder vernichtet.
Hunger und Not kehrten in die Häuser ein. Doch dieser Truppendurchzug sollte erst der Anfang der Leiden des Krieges sein. Den Soldaten Christians folgten in diesem jahrzentelangen Krieg solche aus vielen Ländern Europas.
Obwohl die Dorfbewohner beim Herannahen der Söldner häufig in die Wälder flüchteten, wurden viele von ihnen ergriffen und umgebracht. Bei ihrer Rückkehr aus den schützenden Wäldern fanden die Bauern anstelle ihrer Häuser, Ställe und Scheunen nur noch rauchende Trümmer vor.
Vermehrt wurden die Leiden der Menschen in dieser ohnehin schweren Zeit durch die Pest
waren es nur noch 82 bewohnte Herdstellen mit c. 380 Einwohnern.

In der zweiten Hälfte des 19. Jh. wird das Eichsfeld als „industrielles Notstandsgebiet“ bezeichnet. Aufgrund der Armut kam es zu einer Auswanderungswelle, die die Eichsfelder vor allem in die USA führte.



1886 u. 1909

20.01.1899

In der Ortschronik wird wiederholt auf Unglücksfälle, verheerende Unwetter, Krankheiten und Brände hin-gewiesen, die das Dorf heimsuchten.
kam es durch Unwetter mit Hagelschlag großen Überschwemmungen.
Ein besonders schwarzer Tag war der
An diesem Tag entstand ein Großfeuer, das einen erheblichen Teil des Ortes in Schutt und Asche legte.

1900

gab es den ersten Fernsprechanschluss

1910

Wingerode hat 1050 Einwohner

1911 - 1923

Die Separation
Die Durchführung der Flurbereinigung, auch Verkoppelung oder Separation genannt, wurde in den Jahren von 1911 - 1923 durchgeführt. Sie war ein Gebot der wirtschaftlichen Notwendigkeit. In der Feldflur wurden große, klare Linien geschaffen und dadurch die Bearbeitungsmöglichkeiten verbessert. Die Flur erhielt ein stark verändertes Aussehen. Man hat jedoch den Eindruck, dass sie an Schönheit nichts eingebüßt hat.
Die Separation verschaffte eine genaue Kenntnis über Größe der Flur.

Um die Jahrhundertwende erreichte der Kapitalismus in Deutschland sein imperialistisches Stadium, welches sich von Aggressivität und Raubgierigkeit auszeichnete.
Da die deutschen Imperialisten glaubten, an der Aufteilung der Welt zu kurz gekommen zu sein, gingen sie mit wachsender Stärke bald zur Kriegsvorbereitung über, um eine Neuaufteilung der Welt zu ihren Gunsten zu erzwingen.

1914 – 1918


6. Aug. 1922


1995








1920
16. Okt. 1925
1925
1933

Der erste Weltkrieg brachte auch den Wingerödern viel Leid. 277 Männer wurden einberufen. Dieser schreckliche Krieg forderte 61 jungen Männern das Leben.Kriegerdenkmal
Zum Gedenken an diese sinnlos geopferten Männer wurde am
das heute noch bestehende Kriegerdenkmal vor dem Westportal der Pfarrkirche errichtet. Eine gute Tradition ist die alljährliche Kranzniederlegung des Burschenvereins am Kirchweihfest.
wurde das Kriegerdenkmal saniert und eine Gedenktafel mit der Inschrift
„ Zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges“angebracht.

Die Nachkriegsjahre waren gezeichnet von Leid und Armut.
Dann kam die Weltwirtschaftskrise. Diese brachte ein Heer von Arbeitslosen. Viele Männer arbeiteten beim Bahnumbau als Gelegenheitsarbeiter für billig Lohn. Junge Männer zog es erneut in die Fremde.
Wingerode bekommt elektrischen Strom
Straßenbeleuchtung mit 13 Brennstellen
1087 Einwohner
wurde vom Landesarbeitsamt Mitteldeutschland Erfurt die Genehmigung über sogenannte „Notstandsarbeit erteilt, es handelt sich dabei um die Regulierung der Leine, Neuaushebung des Riethwassers, Regulierung des Etzelsbaches und des Volsbaches.

1945
09.04.1945

Wingerode war im zweiten Weltkrieg von unmittelbaren Kampfhandlungen verschont geblieben,, doch am sprengten zurückgehende Pioniereinheiten der Deutschen Wehrmacht die Straßenbrücke über die Eisen-bahn am östlichen Eingang von Wingerode sowie zwei Leinebrücken an der Straße nach Bodenrode.

Juli 1945

Nach der anfänglichen amerikanischen Besetzung kamen Anfang Juli die Russen nach Thüringen, Wingerode lag damit in der sowjetischen Besatzungszone.

Der zweite Weltkrieg forderte 33 Todesopfer und 13 Soldaten blieben vermisst.

nach 1945

Die Nachkriegsjahre brachten auch für die Bevölkerung von Wingerode große Belastungen mit sich.
Viele Männer befanden sich noch in Kriegsgefangenschaft, Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten mussten mit Nahrung und Wohnraum versorgt werden.

1948

waren in Wingerode 395 Haushalte mit 1475 Einwohnern zu verzeichnen.

07. Okt. 1949

erfolgte die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik






04. Nov. 1956

Ab 09. Juli 1867 war die Eisenbahnstrecke Nordhausen – Arenshausen zwar eröffnet, aber die Züge hielten nicht in Wingerode.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das zweite Gleis abgebaut und ging als Reparationsleistung in die Sowjetunion.
Die Bemühungen liefen seit Jahren dahinaus, einen Personenhaltepunkt für Wingerode einzurichten.
war es dann soweit. Es war Sonntag. Ein planmäßiger Personenzug hielt erstmals in Wingerode an.
Ein langgehegter Wunsch der Wingeröder war in Erfüllung gegangen.
Hierbei muss besonders der Fleiß der Bürger gewürdigt werden, die in vielen freiwilligen Stunden zur Vollendung des Planes betrugen.

1952

Die Ortslage wird neu vermessen

1952

Einrichtung eines Zweigbetriebes der VEB Eichsfelder Bekleidungswerke Heiligenstadt

1962

Bau des Rinderkombinates

1966

beginn der Straßenbauarbeiten an der Leinestraße

1967

Einweihung der neuen Schule

1970

Wingerode hatte 1244 Einwohner

1975

Regulierung der Leine

1975

Schaffung einer Parkanlage

1975

Auszeichnung der Gemeinde durch den Nationalrat und Ministerrat der DDR

1976

Glasschmelzofen in Volsbach gefunden, ehemalige Glashütte und der Standort der Kirche in Volsbach unter Denkmalschutz

1978

Fertigstellung des „Hauses der Kultur und Dienstleitungen“

1978

Beginn des Baues der zentralen Wasserversorgung (Bau eines Hochbehälters)

1979

Auszeichnung „Schönster Ort des Kreises Worbis“

1982

Fertigstellung der neuen Turnhalle

1984

Fertigstellung der zentralen Wasserversorgung


2. Kirche und Glaube

1956





1995

1920

MariengrotteDie Lourdes-Mariengrotte ist ein besonderes Kleinod unserer Gemeinde. Sie wurde am Fronleichnamtag 1956 unter Teilnahme der gesamten Gemeinde eingeweiht. Viele fleißigen Helfer hatten zuvor auf dem herrlichen Fleckchen Erde in der Salztröge diesen Ort der Marienverehrung geschaffen.
konnten wir auf das 75jährige Bestehen unseres Schwesternhauses zurückblicken.
wurde auf Antrag des Schulzen der Gemeinde an das Bischöfliche Kommissariat Heiligenstadt eine Schwesternniederlassung in der Gemeinde errichtet. Drei Schwestern von den christlichen Schulen von der Barmherzigkeit wurden in die Schwesternniederlassen gesendet, zum Zweck der ambulanten Krankenpflege, der Leitung der Kleinkinderschule und der Unterweisung in Handarbeiten für die schulentlassene Jugend.

 

 


1978

Die Grundlage für die Niederlassung war die Schenkung eines Wohnhauses in der Hauptstraße an die Pfarrgemeinde. Dieses Haus entsprach allen Anforderungen der damaligen Zeit an Schwesternhaus und Kindergarten.
Im Laufe der Jahre machten sich aber umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich. Dem Engagement und Weitblick des damaligen Pfarrers war es zu verdanken, dass die alten Gebäude abgerissen wurden und durch ein neues Schwesternhaus und Kindergarten ersetzt wurden.
Die Einweihung des neuen Kindergartens erfolgte 1978.


3. Kindergarten und Schule

Genaue Angaben, seit wann direkt eine Schule im Ort vorhanden ist, sind nicht bekannt.

1657
1735

wurde in Wingerode der erste Lehrer namentlich benannt;
war es ein weiterer Lehrer

Wie aus der Ortschronik hervorgeht, diente das auf dem Anger befindliche Gemeindehaus als Schulgebäude.

1824

kaufte die Gemeinde ein Bauerngehöft und richtete es als Schule ein.

1858

Als die Einwohnerzahl und damit auch die Zahl der schulpflichtigen Kinder zunahm, wurde das Gebäude abgerissen und 1858 ein Fachwerkbau mit 2 Klassenräumen eingerichtet.

1901

Im Jahr 1901 wurde auf einem von der Gemeinde gekauften Bauplatz ein zweites Schulgebäude mit Nebengebäuden erbaut.

1945

wurde von Mai bis Oktober die Schule geschlossen, da im Schulhaus durchziehende Flüchtlinge untergebracht wurden

13.06.1945

wird die „Neue demokratische Schulreform“ verkündet.

1966

wird ein neues Schulgebäude gebaut, da die alten Schulgebäude den Anforderungen nicht mehr entsprachen. Die alte Schule wurde 1967 zum Schulhort und zu Werkräumen umfunktioniert.

1968/69

erfolge der Aufbau der 9. und 10. Klasse.

1990/91

Mit der Verwirklichung der deutschen Einheit und der Bildung der neuen Bundesländer entstand ein vollkommen neues Schulsystem und es kam zur Bildung der Grund- und Regelschule in Wingerode.
Die Grundschule (1. – 4. Klassen) wurde im Gebäude des ehemaligen staatlichen Kindergartens/ - krippe integriert.

1993/94

wurde die Regelschule in Wingerode aufgelöst.

2005

In dem ehemaligen Schulgebäude entsteht zur Zeit ein Begegnungszentrum für Senioren, Jugend und für die Vereine.


Kindereinrichtungen

1920

Mit der Niederlassung der Ordensschwestern in Wingerode wurde von diesen im Schwesternhaus ein katholischer Kindergarten eingerichtet, in dem die Kleinkinder bis zum Schulalter untergebracht und erzogen wurden.

In den 60ziger Jahren entstand in Leinefelde eine große Baumwollspinnerei und Zwirnerei, in der vor allem Frauen aus dem Eichsfeld Arbeit fanden.

1963/64


1992

wurde in diesem Zusammenhang wurde wie in vielen Orten, so auch in Wingerode die kombinierte Kindereinrichtung (Kindergarten und Kinderkrippe) geschaffen. Hierzu wurde neben der neuen Schule im Bäckergraben eigens ein großes Haus gebaut, das bis zum Jahre
diesem Zwecke diente. Mit der Auflösung der Kinderkrippe und des Kindergartens wurde in diesem Gebäude die Grundschule eingerichtet.

Heute gehen die Kinder von Wingerode in den seit 1920 katholischen Kindergarten, der in freier Trägerschaft der Kirche steht.


Landwirtschaft, Industrie und Handwerk

Landwirtschaft

Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen bedeutsame Veränderungen in der Landwirtschaft des Dorfes vor sich. Die Separation, die in der Zeit von

1911 - 1915

durchgeführt wurde, beseitigte die Auswüchse der Flurzersplitterung.

In diesem Zusammenhang erfolgte die volle Durchsetzung der Fruchtwechselwirtschaft.
Bedingt durch die beiden Weltkriege und den Verlust vieler Männer und Söhne oblag es meist den Bäuerinnen, die land-wirtschaftlichen Flächen zu bewirtschaften und den Viehbestand zu versorgen.

1945

wurden im Zuge der Bodenreform die Flächen des ehemaligen Klosters Beuren auf die Einwohner von Beuren und Wingerode aufgeteilt.

1954

wurde erstmalig die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gegründet.

1959/60

begannen auch in der Gemeinde Wingerode die entscheidenden Diskussionen zur Umgestaltung der Landwirtschaft. Den politischen Anweisungen Folge leistend, traten die Einzelbauern unter Zwang der LPG Typ III bei.
In diesen Jahren entstanden auch die ersten Maschinen-Traktoren-Stationen (MTS)

1973

beschlossen die Mitgliederversammlungen der LPG Wingerode und Beuren die kooperative Abteilung Pflanzenproduktion (KAP) zu bilden.

1974

gehörten zur Kap 4 LPGen und 1 VEG; sie umfassten das Territorium von 5 politischen Gemeinden und der Stadt Leinefelde.

1979

schlossen sich die LPGen Breitenholz und Kallmerode dem bestehenden Mitgliederkreis an, aus der KAP bildete sich die LPG (P) Wingerode heraus.

1977 - 1987

Nordöstlich des Sportplatzes am Ortseingang Wingerode (Im kleinen Felde) entstanden in den vorgenannten Jahren ein eigenständiger Komplex aus Sozial- und Verwaltungsgebäude, Kartoffellager und Sortierhalle, Werkstatt und Vorratshallen.

27.08.1991

bildete sich die LPG (P) „Vorwärts“ Wingerode in die Agrargenossenschaft „Am Dün“ e.G. um

16.12.1991

wurde die LPG „1. Mai“ Tierproduktion Wingerode in die Abri Wingerode umgebildet. Der Haupterwerbs-zweig ist aufgrund der Grünlandbewirtschaftung die Milchproduktion sowie die Jungrinderzucht.


Industrie und Handwerk

17. Jh.

Haupterwerb der Einwohner war die Landwirtschaft

18. Jh.

1765/66

zu einer Verschiebung kam es erst im 18. Jh. mit der Einführung der Woll- und Leineweberei in den Dörfern des Eichsfeldes.
gab es in Wingerode 33 Raschmacher (Kammgarn), 16 Garnspinner und 8 Leineweber.
Nach dem Niedergang des Textilgewerbes blieb den Menschen nur der Weg in die Fremde, um als Wanderarbeiter Geld zu verdienen.

19. Jh.

In der zweiten Hälfte de 19. Jh. entstanden in vielen, besonders zentral gelegenen Orten des Eichsfeldes Zigarrenfabriken.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurden die Tabakfabriken enteignet und in einer Fabrik entstand

1951

ein Betriebsteil des „Eichsfelder Bekleidungswerkes“, in dem 50 Frauen Arbeit fanden.

Einen besonderen Stellenwert hatte in den Eichsfelddörfern das Handwerk. Jahrhunderte lang war es das wichtigste Dienstleistungsglied zur Durchführung der bäuerlichen Produktion. Auch in Wingerode bildeten sich ganz spezifische Handwerksbetriebe aus, wie Stellmacher, Böttcher, Tischler, Schmiede, Besenbinder, Schuhmacher, Bäcker, Hausschlachter und Viktualienhändler.
Nach der Gründung der DDR verbesserte sich die Lage der Handwerksbetriebe nicht wesentlich. Von Seiten des Staates wurde dafür gesorgt, dass die Handwerksbetriebe die unterste Stufe der wirtschaftlichen Entwicklung nicht verließen.
Ganze Handwerkszweige waren durch diese Politik zum Aussterben verurteilt.

Ende der 60iger Jahre, Anfang der 70iger Jahre liefen die Kampagnen zum Eintritt in die Produktionsgenossenschaft (PGH)

1989 / 1990

Nach der Wende kam es in Wingerode zu einem spürbaren Aufschwung von Handwerk, Handel und Gewerbe.

Zahlreiche Handels- und Gewerbebetriebe sind heutzutage zu verzeichnen, dazu kommen Verkaufstellen, Gaststätten, Arztpraxen und Dienstleistungseinrichtungen.









Ein schönes Beispiel für das Gaststättengewerbe ist die umgebaute Konsum-Gaststätte – das Kepplersche Haus zum Hotel „Kepplers Eck“

1991

Weiterbau der Bauruine „Gesellschaftliche Speisung“ – Umstrukturierung zum Bürgerhaus

1993

Telefonverkabelung im Ort

1993

Anschluss an das Erdgasnetz

1994

Neue Straßenbeleuchtung

1994

Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 6 wird in Betrieb genommen
Ausbau der Eisenbahnstrecke Eichenberg – Halle zweigleisig und elektrifiziert

1994

Wingerode wird Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft *Leinetal* mit Sitz in Bodenrode

1995 / 1996

Komplettsanierung des Wohnblocks


1996


Fertigstellung
des Bürgerhauses


1996


Umgestaltung Trümperplatz



Erholungsanlage mit Spielplatz und Grillpavillon





1997


 


Neugestaltung der Weichselsborn-Tränke





1997





Komplettsanierung der Gemeindeverwaltung





1998/ 1999





Neugestaltung der Dorfwiese mit Kinderspielplatz


Weitere Ziele für die nächsten Jahre waren und wurden zum größten Teil realisiert.

Neugestaltung des Friedhofs




Erschließung des Neubau-Wohngebietes „Phillipsburg“ (fast alle Bauplätze sind vergeben)





Bau eines Radweges nach Beuren
Aufstellung eines neuen Wegekreuzes,
Röblingeröder Weg




Neugestaltung der Ortseingänge östlicher Ortseingang


 

Ausbau Dachgeschoß Feuerwehrgerätehaus

Umbau der „Schulruine“ ehemalige Regelschule zum Begegnungszentrum für Senioren, Jugendliche und Vereine

Stets und ständig werden weitere Bemühungen unternommen, um das gesamte Dorfbild zu verschönern, um den Straßen- und Wegebau fortzusetzen, um das zu erhalten, was bis dato geschaffen wurde, um Waldwegen zu befestigen und zu gestalten, um weiterhin das Vereinsleben gezielt zu fördern.

(Quelle: „800 Jahre Wingerode 1174 /1974“ – VOB Eichsfelddruck Heiligenstadt „Festschrift zur 850 Jahr-Feier von Wingerode 1146 – 1996“ – Cordier Satz & Druck Heiligenstadt „CDU Wingerode Ortsverband“ Werbebroschüre)